Beach-Box













Wenn du dich für den Bau einer mobilen Lautsprecherbox interessierst und wissen möchtest, welche Komponenten verbaut wurden und mit welchen Kosten du rechnen kannst, bist du hier genau richtig! In diesem Beitrag findest du eine detaillierte Auflistung der verwendeten Bauteile samt Preisen sowie wichtige Hinweise zur Konstruktion und Montage. Diese Ergänzung zum YouTube-Video soll dir helfen, einen besseren Überblick über die Materialien und den Bauprozess zu bekommen. Viel Spaß beim Nachbauen!
Supplies
Alle Preisangaben ohne Gewähr, da die Preise teilweise schwanken und bei einigen Preisen aufgrund von Mengenrabatten oder Versandkosten gespart werden konnte.
Einige Komponenten sind nicht explizit aufgelistet, sondern wurden mit anderen Gütern zusammengefasst da es sich um Centbeträge bzw. schwer quantifizierbare Teilbeträge handelt.
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Maße Und Explosionszeichnung


Explosionszeichnung, Bauteile, Bemaßungen und Hinweise
Hinweise Zum Bau

Beim Bau spielt es keine gravierende Rolle ob man mit dem Gehäusebau oder mit der Technik beginnt. Im Bauplan beginne ich jetzt zunächst mit der Elektronik auf dem Plastikterminal.
Im Schaltplan sieht man sowohl die Schaltung für die LS-Komponenten als auch die Schaltung für die LED-Streifen. Die Zeichnung ist relativ simpel gehalten, stellt aber alle notwendigen Verbindungen dar. Die genauen Verbindungen müssen den Bauteilen entsprechend vorgenommen werden (Bspw. Polung bei Schalter und Ladebuchse beachten).
Input Panel


Zunächst sollte man damit beginnen alle notwendigen Komponenten am Panel anzuordnen und anschließend die entsprechenden Löcher zu Bohren bzw. Öffnungen zu schneiden. Auf dem Schaltplan weiter unten sieht man wie zum Schluss alles verbunden sein sollte.
Nachdem alle Komponenten im Panel verbaut sind kann man diese löten und danach Undichtigkeiten mit Heißkleber, Silikon oder einem anderen Dichtstoff abdichten damit am Ende nichts pfeift. Sind alle Komponenten verbaut kann man den Verstärker auf den Stelzen positionieren und befestigen. Dazu muss man sich allerdings Adapter anfertigen. Bei diesem Projekt wurden Stücke von Aluprofilen zurecht gesägt, eine andere Option ist ein Custom-Adapter aus dem 3D-Drucker oder eine andere Art von Befestigung.
Fräsarbeiten

Der Bau des Gehäuses gestaltet sich vorwiegend simpel. Die einzigen aufwendigeren Schritte sind die Front und die Rückseite.
In der Front werden zunächst die Vertiefungen für die äußeren Ränder der Treiber sowie Die Gitter gefräst mit Hilfe eines Fräszirkels und einer Oberfräse.
Für die LED-Schienen müssen ebenfalls Kanäle gefräst werden, und die runden Enden zum Schluss mit einem Messer/Beitel/Dremel eckig gemacht werden.
Für das Bedienpanel was zum Schluss in der Rückwand befestigt wird müssen ebenfalls Vertiefung und Öffnung gefräst werden.
Zusammenbau Vom Gehäuse

Sind Front- und Rückseite fertig bearbeitet kann man auch schon mit dem Zusammenbau des Gehäuses beginnen. Hierzu orientiert man sich einfach an den Zeichnungen, verleimt alle nötigen Seiten und zurrt sie anschließend zusammen.
Bei diesem Projekt wurde der größte Teil des Gehäuses ausschließlich verleimt.
Hierbei ist es enorm wichtig Druck auf die Verbindungen auszuüben, bedeutet, mit Schraubzwingen, Gewichten oder Spanngurten alles so gut es geht zu verzurren um das Maximum an Stabilität und Dichtigkeit aus den verleimten Flächen zu bekommen.
Man kann hierzu natürlich auch Schrauben verwenden die diese Aufgabe übernehmen und zusätzliche Stabilität bieten. Hier ist jedoch zu beachten, dass am besten vorgebohrt werden sollte und, dass im Anschluss eine Nachbearbeitung mit Spachtelmasse und Schleifpapier von Nöten ist um eine glatte Oberfläche zu erhalten.
Endbearbeitung Vom Gehäuse

Nachdem man mögliche Macken auf dem Gehäuse entsprechend bearbeitet hat und Unebenheiten abgeschliffen hat kann nun Lackiert werden.
Als Deckschicht wird hier Warnex Strukturlack in Weiß verwendet. Je nach Wunsch kann vor dem Endanstrich grundiert werden um etwa Lack zu sparen, an sich zwingend notwendig ist es allerdings nicht.
Zum Auftragen des Strukturlacks wurde hier eine handelsübliche feine Schaumstoffwalze verwendet (in etwa so Porös wie ein Küchenschwamm).
Dadurch dass hier keine grobporige Strukturwalze oder Fellwalze verwendet wurde bekommt man am Ende eine feinere Struktur. Je nach Geschmack kann auch eine gröbere Walze verwendet werden oder gar gesprüht/gespritzt werden.
LEDs



ESP32 und Mikrofon sind dem Schaltplan entsprechend angeschlossen und können zum Schluss mit Hilfe von so genannten “Kabelbinder Klebesockeln” im Gehäuse befestigt werden.
Nach der Verkabelung und den Tests der LEDs können alle Bauteile im Gehäuse befestigt werden und die verbleibenden Treiber eingesetzt und (provisorisch) verschraubt werden.
Griff

Da die Box nun voll Bestückt ist folgt der letzte Schritt. Jetzt muss man ermittelt wo ein Griff so angebracht werden kann, dass die Box beim Transport nicht auf einer Seite überwiegt. Hierzu kann wie im Bild zu sehen Klebeband verwendet werden mit welchem man einen Griff simulieren kann dessen befestigungspunkte am Ende dafür sorgen das die Box beim Tragen im Lot ist. Verwendet hierzu am besten mehrere Schichten eines Klebebandes mit schwächerem Klebstoff um sich den Lack nicht zu beschädigen.
Habt ihr nun die Achse ermittelt auf welcher der Griff oder Tragegurt befestigt sein sollte markiert euch diese. Bei diesem Projekt wurde als Tragemöglichkeit ein Ledergurt genommen welcher mit Schlossschrauben, Unterlegscheiben und Muttern am Gehäuse befestigt wurde.
Habt ihr vor die Box öfter ohne Rollwagen zu transportieren empfehle ich zusätzlich noch einen kürzeren Griff an der Oberseite oder an einer der Seitenwände anzubringen.
Ergebnis

So, jetzt ist die Box dann aber Endgültig fertig.
Wer möchte bringt noch Schutzecken oder Füße an.
Aus ästhetischen Gründen wurde hier auf Ecken verzichtet und als Füße dienen Flache Filzgleiter für Möbel die nicht auffallen aber ihren Job erfüllen
DSP Abstimmung





In den Screenshots sind die EQ Einstellungen für die Verstärkerkanäle zu sehen. Erstens die globalen Einstellungen, zweitens die Einstellungen von den Fullrange Kanälen [2] (Woofer + Tweeter), und drittens die Abstimmungen für den Bass-Kanal [3] (Woofer). Für die gleiche Abstimmung wie bei der vorgestellten Box müssen alle Einstellungen übernommen werden. Falls weniger Bass gewünscht ist kann dieser über über die VB Einstellungen unter Reiter [2] und [3] angepasst werden. Des weiteren ist hier kein Limiter eingestellt da das abhängig vom Quellgerät und der Basseinstellung ist.
Sollte ein Limiter gewünscht sein kann unter "DRC" eine Ratio von 4 bis 10 eingestellt werden, eine Attack-Time von 10ms und ein Release von 50ms oder mehr. Im Anschluss kann über den Threshold Regler der Schwellenwert eingestellt werden. Dazu empfehle ich einen Song mit viel Bass abzuspielen und parallel den Schwellenwert so einzustellen dass keine Übersteuerung zu hören ist auf voller Lautstärke.
Ein DRC mit den Einstellungen "Threshold: -6dB; Ratio: 4; Attack: 10ms; Release: 50ms" bedeutet, dass sobald der Eingangssignalpegel den Schwellenwert von -6 dB überschreitet, das Signal mit einer Ratio von 4:1 komprimiert wird, sodass die Lautstärke nur um 1 dB steigt, während der Eingang um 4 dB ansteigt. Der Attack beschreibt die Zeit die der Kompressor braucht um zu reagieren. Der Release beschreibt die Zeit, die der Kompressor benötigt, um die Kompression zu lösen und das Signal wieder auf den ursprünglichen Pegel zurückzubringen, nachdem der Eingangssignalpegel unter den Schwellenwert gefallen ist.
Dadurch wird beispielsweise der erste Moment eines Kicks normal wiedergeben, das unmittelbar darauf folgende Signal jedoch reduziert um Verzerrungen zu verhindern. Im Anschluss kehrt das Signal wieder auf seinen ursprünglichen Pegel zurück
Anhang
Die Box wurde sowohl aus Designgründen als auch aus funktionalen Gründen weiß Lackiert. In der Sonne heizt sich der Lack nicht so schnell auf wie dunkler Lack. Der Nachteil von weißem Lack ist jedoch, dass er schneller schmutzig wird.
Die Box wurde aus MDF gebaut, was die Materialkosten niedriger hält, aber vor allem auch Zeit beim Zusammenbau und der Oberflächenbearbeitung spart. Nachteile von MDF sind das Gewicht und die schlechtere Witterungsbeständigkeit.
Da die Box als fahrende Box geplant war ist das Gewicht hier zweitrangig. Ebenfalls ist sie nicht als Allwetterbox geplant was die Witterungsbeständigkeit ebenfalls in den Hintergrund stellt.
Je nach Bedarf kann beim Bau der Box auf Sperrholz oder MPX zurückgegriffen werden.